Das sind die Verpackungen der Monate Januar/Februar 2023

Das Weingut Puech-Haut aus dem Languedoc Roussillon verkauft Rotwein in einem neuen, außergewöhnlichen Bag-in-box-Konzept: Der Eigentümer stellt den Weinschlauch mit 3 l Inhalt in eine fassförmige Blechdose, deren Außenseite von regionalen Künstlern gestaltet wurde, ein. Vor der Erstentnahme muss eine Erstentnahmesicherung eingedrückt und der Zapfhahn nach außen geführt werden. Eine Abflachung der Außenwand verhindert ein Wegrollen des Fasses auf einer ebenen Unterlage. Um das Fass leichter transportieren zu können, ist ein Folienstreifen als Griff angebracht. Nach der Entnahme kann der Weinschlauch entnommen und das Fass als Aufbewahrungsbox weiterverwendet werden.

Beim Gang durch einen holländischen Supermarkt fallen im Bereich der Lebensmittel einige besonders gestaltete Tuben ins Auge. Unter der Marke „Danish Chef“ sind 85 g verschiedener Schmelzkäse in eine Metalltube abgefüllt. Aufmerksam wird der Verbraucher auf das Produkt durch den besonders ausgeformten Schraubdeckel der Tube. Dieser besteht aus Kunststoff, ist in Form einer Kochmütze ausgestaltet und gut zu greifen. Gleichzeitig lässt sich die Tube so auch leicht auf den Kopf stellen. Eine passende Bedruckung unterstützt den Küchenchef-Eindruck.

Manche Produkte, die die großen Hersteller wie Ferrero eigentlich nur regional anbieten wollten, finden durch die Globalisierung und sozialen Medien schnell auch Fans rund um den Globus. Hierzu trägt neben dem Internethandel auch der Trend zu großen „Kaufhäusern“ für Süßigkeiten in einigen Innenstadtlagen bei. Diese importieren interessante Produkte in ungewohnten Verpackungen nach Deutschland. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Kinder-Produkt Schoko-Bons Crispy, eine neue Variante der bekannten Schoko-Bons. 17 der einzeln verpackten, mit einer Schokoladen- und einer Milchcreme gefüllten und mit einer knusprigen Außenschicht versehenen Schoko-Bons sind in einen raschelnden, an Chipstüten erinnernden Standbodenbeutel mit Eurolochung und Kerbe zum leichteren Aufreißen eingefüllt

Hersteller von Kaubonbons, Lutschpastillen und ähnlichen Produkten reagieren auf die Verbraucherwünsche nach nachhaltigen Verpackungen unterschiedlich. Einige setzen auf Kunststoffpackungen aus Rezy­klat, Nachfüllpacks im Beutel und andere entwickeln ganz neue Ideen. So hat der Hersteller von Smint, die Perfetti Van Melle Group, in einigen Ländern eine Verpackung für 150-g-Pastillen im Einsatz, die zu 90 % aus Karton besteht. Die Packung ist an den Ecken abgerundet, über einen eingesetzten und durch Umlegen der Seitenwände fixierten Boden verschlossen. Die Oberseite ist ähnlich ausgeführt, wobei hier der eingesetzte Kartondeckel tiefer in die Packungshülse reicht und nach Abtrennen mithilfe einer Perforation und einem Scharnier zum Wiederverschluss wird. Vor der Erstentnahme muss eine darunter eingesetzte Pappmembran zerstört werden.

Wie jedes Jahr füllten sich kurz vor Weihnachten bei allen Discountern die Regale mit besonders hochwertigen und ausgesuchten Produkten. Im Rahmen der Zusammenarbeit von Lidl mit Partnern wurden unter der Marke „Sansibar Sylt“ und „Deluxe“ hochwertige Kaffeebohnen in ansprechenden Verpackungen angeboten. Unter anderem gab es 250 g Caffé Crema aus Brasilien oder Honduras. Verpackt waren die Bohnen in eine mehrteilige Blechdose mit Scharnierdeckel und aromadichtem Drahtbügelverschluss. Die Dosen waren partiell mit einer Prägung versehen und enthielten Hinweise zu Herkunft, Stärke und Zubereitung im Kaffeeautomaten. Die Bohnen selbst waren zusätzlich in einen bedruckten Folienbeutel mit Ventil abgefüllt.

Die Rügener Insel-Brauerei GmbH, Hersteller besonderer Biere und Ales, hatte in den Impulszonen der Super- und Getränkemärkte besondere Promotionverpackungen im Angebot. Es wurden beispielsweise zwei Flaschen der Biersorte Roar Ipa – New England India Pale Ale – mit 7,3 % Alkohol zusammen mit einem Bierglas als Verkaufseinheit konzipiert. Passend zu den für den Hersteller typisch in Papier eingeschlagenen Flaschen wurde der dreidimensionale Umkarton mit Fenster gestaltet. Der Tiger – das Motiv der Roar Variante – findet sich auf den Flaschen, dem Karton und als geätztes Bild auf dem Bierglas wieder. In die Oberseite der Schachtel sind zwei Öffnungen zum leichteren Greifen und Tragen des Kartons gestanzt.

Unter der Eigenmarke „Rubin Licht“ verkauft der Drogeriediscounter Rossmann nachhaltige Teelichter. Unter dem Namen „Nachhaltige Lichte“ werden zwei Varianten angeboten. Eine Variante enthält Teelichter mit einer wiederverwendbaren Hülle. Die zweite enthält nur die Teelichter zum Wiederbefüllen der leeren Kunststoffhülle aus recycelfähigem Polycarbonat. Dies hilft bei der Vermeidung von Abfall und schont die Ressourcen. Verpackt sind jeweils 18 der bis zu 6 Stunden brennenden Teelichter in eine Kartonschachtel aus 95 % recyceltem Karton mit Sichtfenster und Aufreißperforation zum leichten Öffnen der Schachtel.

Der italienische Hersteller von Reinigungs- und Körperpflegeprodukten Mirato verkauft unter der Marke „Malizia“ verschiedene Duftserien, darunter auch eine Reihe an Duftkreationen als Eau de Toilette, die auf eine jüngere Kundschaft – Kinder beziehungsweise Teenager – abzielt. Die exotischen Duftsorten, unter anderem Milk Cake oder Miami Pop, sollen junge Menschen zum Kauf verführen und an das Thema heranführen. Die transparenten Glasflaschen enthalten jeweils 50 ml, sind mit einem Pumpspender ausgestattet, einem Sleeveetikett dekoriert und mit einem farblich passenden, formschönen und aufrastbaren Schnappdeckel verschlossen. Die kleinen Packungsgrößen und unterschiedlichen Düfte sollen auch beim Verkauf mehrerer Flaschen als Art Duftsammlung für junge Menschen helfen.