Auf vergleichbarer Grundlage (ohne die Übernahme von Viking) stieg der Umsatz der Raja-Gruppe vergangenes Jahr um 9,2 %. Der Betriebsgewinn belief sich 2022 auf 95 Mio. Euro, gegenüber 103 Mio. Euro im Jahr 2021. Dieses Ergebnis beinhaltet erwartungsgemäß das negative Betriebsergebnis des erworbenen Bürobedarfsanbieters, dessen Erholung 2022 begann.
„Die Raja-Gruppe erzielte erneut ein organisches Wachstum von fast 10 Prozent. Angesichts der Konjunkturabschwächung, der Versorgungsschwierigkeiten und des Mangels an bestimmten Rohstoffen ist dies eine solide Leistung. Sie untermauert die Wichtigkeit unserer Diversifizierungsstrategie auf dem Markt für Bürobedarf und -ausstattung, auf welchem wir uns zu einem führenden Akteur entwickelt haben. Außerdem sind wir weiterhin der europäische Marktführer in der Verpackungsdistribution“, erklärt Danièle Kapel-Marcovici, Präsidentin und CEO der Gruppe.
Ebitda im dreistelligen Millionenbereich
Ohne die Übernahme von Viking belief sich Rajas Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände (Ebitda) 2021 auf 101 Mio. Euro, ein fast identisches Ergebnis wie im Folgejahr.
„Dank einer guten Kostenkontrolle konnten wir unser Betriebsergebnis auf einem Niveau ähnlich wie dem von 2021 halten und unsere Preiserhöhungen beschränken, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Fortschritte erzielen wir insbesondere bei der Umsetzung unseres strategischen Projekts Raja Market, das uns zu einem globalen Partner für unsere Kunden machen wird. Dank der verstärkten kommerziellen und logistischen Synergien zwischen unseren Unternehmen werden Kunden in ganz Europa Zugang zu unserem gesamten Angebot haben“, so Kapel-Marcovici.
Für 2023 erwartet die Raja-Gruppe einen weiteren Anstieg ihrer Umsätze auf allen Märkten.
Wachstum der Kerngeschäftsbereiche
Die Gruppe profitierte vom Wachstum ihrer Kerngeschäftsbereiche: der Distribution von Verpackungszubehör und -materialien – insbesondere in den Bereichen Industrie, Lebensmittel, Einzelhandel und E-Commerce – sowie dem Verkauf von Bürobedarf und -möbeln. Darüber hinaus verzeichneten die Verkäufe von Produkten für Transport und Lagerung ein zweistelliges Wachstum. Die Distribution von Produkten für Reinigung, Hygiene und persönlicher Schutzausrüstung befindet sich trotz der sinkenden Nachfrage nach Covid-Lösungen laut Raja weiterhin auf gutem Niveau.
Vierte Übernahme in vier Jahren
Durch die Übernahme von Viking, die auf die Übernahmen von JPG, Mondoffice und Kalamazoo im Jahr 2019 folgte, ist die Raja-Gruppe zu einem wichtigen Akteur auf dem europäischen Markt für Online-Handel im Bereich Bürobedarf und -ausstattung geworden.
Vergangenes Jahr verzeichnete Viking zum ersten Mal seit zehn Jahren einen leichten Anstieg von Verkaufsmarge und Umsatz. Außerdem wurde ein neues Führungsteam zusammengestellt: Christa Furter wurde Managing Director der Viking Group und untersteht Alain Josse, einem Vorstandsmitglied der Raja-Gruppe. Simon Allan-Brooks wurde mit der Verwaltung von Viking UK und Irland betraut.
Priorität des Teams ist eine Konsolidierung des 2022 wiederhergestellten Wachstums. Viking hat bereits eine neue kommerzielle Organisation für seine Großkunden eingerichtet, seinen Hauptkatalog in sieben Ländern wiedereingeführt und in Großbritannien die Kundendienstabteilung reintegriert.
Raja Market: Ziel ist eine Komplettlösung für Unternehmen
Die Raja-Gruppe hat 2022 ihr Projekt Raja Market vorangetrieben. Die Gruppe will Raja Market als einen Vertreiber etablieren, der alles anbietet, was Unternehmen für ihre Büros, Lager, Fabriken und Geschäfte an Ausstattung und Verbrauchsmaterialien benötigen. Die bestehenden Sortimente in allen Konzernunternehmen sollen durch verbesserte Verzahnung von IT und Logistik-Tools sowie digitalen Tools genutzt und erweitert werden. Um diese Synergien zu fördern, hat Raja Ende 2022 eine neu etablierte Abteilung für Marketing und Technologien eingeführt, mit der das Vorstandsmitglied Nathalie Chapusot betraut wurde.
Ausbau der Digitalisierung und der Distributionszentren
Rajas Digitalisierung wurde 2022 fortgeführt. Vergangenes Jahr machte der Online-Verkauf 65 % des Umsatzes aus, verglichen mit 47 % im Jahr 2021. 75 % aller Kunden gaben ihre Bestellungen online auf – über einen der 38 Webshops, per E-Mail, Live-Chat oder über ihre E-Procurement-Lösungen.
Darüber hinaus hat die Gruppe ihre Distributionszentren weiter ausgebaut. 2022 erweiterte Raja Belgien die Größe seines Standorts Tongeren um 16.000 m² auf 65.000 m². Eine weitere Neuerung ist die Einführung eines automatisierten Palettenlagerungssystems im Distributionszentrum Paris Nord 2, durch welches der für Kunden von Raja Frankreich verfügbare Lagerbestand erhöht wird.
Abteilung für CSR und Nachhaltigkeit
Die neu etablierte Abteilung für Corporate Social Responsibility (CSR) und nachhaltige Entwicklung kümmert sich um die Koordinierung der CSR-Strategie der Gruppe in ihren 26 Unternehmen und um die Organisation von Aktionsplänen. Die Bemühungen werden sich darauf konzentrieren, CO2-Emissionen zu verringern und die CSR-Ansätze von Unternehmen und deren Hauptanbietern auszuwerten.
Zudem arbeitet Raja weiterhin an der Entwicklung von Alternativen zu Kunststoffverpackungen. Zu den jüngsten Beispielen zählen Luftpolster-Versandtaschen aus 100 % Papier, Füllpolster aus recycelten Textilfasern sowie isolierende Papierverpackungen. Die Erweiterung des Angebots recycelter und recycelbarer Kunststoffverpackungen wird ebenfalls fortgesetzt. Des Weiteren will die Gruppe CO2 einsparen, indem sie ihre Transportflotte schrittweise dekarbonisiert und in all ihren Unternehmen einen Energieeffizienzplan umsetzt.