Nachhaltigkeit ist nach wie eines der Top-Themen für Verbraucher, Handel und Markeninhabern vor allem aus dem Konsumgüterbereich. Entsprechend wichtig ist die Wiederverwendbarkeit von Materialien. Eine Studie belegt, dass faserbasierte Verpackungen mehr als 25 Mal recycelt werden können. Die Anzahl der möglichen Recyclingzyklen ist vor allem wegen der auftretenden Verluste bei der Reinigung des Fasermaterials und der Sammelquote begrenzt.
In Europa war 2021 die Recyclingquote für Papier und Kartonverpackungen mit 82,5 % bereits sehr hoch. Die 4evergreen Alliance, ein branchenübergreifendes Bündnis, das die Kreislauffähigkeit von faserhaltigen Verpackungen perfektioniert, hat sich bis 20303 zum Ziel gesetzt, eine Rate von 90 % für faserbasierten Verpackungen zu erreichen.
"Papiertragetaschen sind ein wertvoller Bestandteil der Papierverwertung", sagt Matías Cowper Coles, Business Development Manager bei dem spanischen Papierhersteller und -recycler Alier. Alier ist Mitglied der Initiative „The Paper Bag“. Die Firma recycelt Papiertragetaschen und stellt aus den Fasern neue faserbasierte Produkte her, darunter auch Papiertragetaschen.
Sortierung nach Qualitäten
Kann eine Papiertragetasche nicht mehr wiederverwendet werden, gehört sie in den Papier- und Kartonrecyclingbehälter. In Europa werden dort verschiedene Papiersorten gesammelt. Nach der Abholung wird das Papier nach Qualitäten sortiert. Dies ist wichtig, da für einige Produkte hochwertige Fasern erforderlich sind. Wie andere Produkte aus Kraftpapier, so können auch Papiertragetaschen je nach Bedarf nach unterschiedlichen Qualitäten sortiert werden. Normalerweise werden sie mit alter Wellpappe (OCC) gemischt.
Das Recycling von Papiertragetaschen
Sobald das Rohmaterial in der Papierfabrik eintrifft, werden Proben des Materials genommen, um es nach verschiedenen Parametern zu klassifizieren, die für den Papierherstellungsprozess und die Sorten des in der Fabrik hergestellten Papiers von Bedeutung sind. „Für jede unserer Papiersorten benötigen wir einen speziellen Materialmix. Je stabiler das recycelte Kraftpapier ist, das wir herstellen wollen, desto länger müssen die Fasern in der Mischung sein“, so Cowper Coles. „Das Kraftpapier für Papiertragetaschen ist ein Beispiel für ein Material mit dieser Art von Fasern.“
Aufruf an Einzelhändler
Für das Recyclingverfahren wird die ausgewählte Papiermischung in einen Pulper gegeben. Der dabei entstehende Zellstoff wird mehrfach gefiltert und von Verunreinigungen befreit. Anschließend wird er in Silos gesammelt und gelagert, bevor er in die Papiermaschine gelangt, in der aus dem Material neues Papier hergestellt wird, das für Tragetaschen, Papiersäcke, Testliner oder Wellenpapier verwendet werden kann.
"Durch die Wiederverwendung und das Recycling von Papiertragetaschen müssen keine neuen Rohstoffe eingesetzt werden.“ So werden natürliche Ressourcen geschont und Treibhausgasemissionen reduziert, da das CO2 länger in den Papierprodukten gespeichert bleibt“, erklärt Elin Gordon, Generalsekretärin des Verbands CEPI Eurokraft. "Aus diesem Grund möchten wir die Einzelhändler dazu anregen, die Kreislaufwirtschaft zu unterstützen. Sie können ihren Kunden Papiertüten anbieten und sie motivieren, diese so lange wie möglich wiederzuverwenden, bevor sie sie in den Papiercontainer werfen, damit die Fasern wiederverwendet werden können.“