Auch wenn sich Unternehmen über neue Vorschriften in aller Regel nicht freuen – der Verpackungsmaschinenbau könnte von PPWR & Co. profitieren.

Auch wenn sich Unternehmen über neue Vorschriften in aller Regel nicht freuen – der Verpackungsmaschinenbau könnte von PPWR & Co. profitieren. (Bild: Dalle 3 / OpenAI)

Die Branche des Verpackungsmaschinenbaus verzeichnet ihr Wachstum traditionell im Schatten des allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwungs und durch den Bedarf an Ersatzinvestitionen. Die weltweite wirtschaftliche Flaute und die daraus resultierende Zurückhaltung bei Investitionen verschlechtern nun signifikant die Perspektiven dieses Sektors.

Eine Umfrage des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) offenbart, dass die Unternehmen aus diesem Bereich für das Jahr 2024 mit einem realen Produktionsrückgang von 4 % rechnen und gedämpfte Investitionsaussichten nicht nur in Deutschland, sondern auch auf wichtigen Märkten wie den USA und China vorherrschen.

Führen Regulierungen zu Zurückhaltung oder mehr Investitionen?

Wachsende nationale und europäische Regulierungen, besonders im Verpackungssektor, führen zu spürbaren Spannungen und Umbrüchen. Sie bergen sowohl Risiken als auch Unsicherheiten für die Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette.

Gleichzeitig bieten diese Regulierungen als Motoren des Wandels auch bedeutende Chancen, insbesondere im Bereich technologischer Neuerungen und nachhaltiger Entwicklungen.

Hersteller von Verpackungen und ihre Abnehmer sind zunehmend gezwungen, ihre bestehenden Methoden und Geschäftsstrategien zu hinterfragen. Die Notwendigkeit zur Schaffung kreislauffähiger Verpackungen wird immer deutlicher, was durch die bevorstehende Überarbeitung der Packaging and Packaging Waste Regulation (PPWR) unterstrichen wird.

Chancen in der Neuausrichtung von Verpackungsstrategien

Die regulativ getriebene Prüfung und ggf. Überarbeitung bestehender Verpackungslösungen durch Markeninhaber stellt für den Verpackungsmaschinenbau eine Chance dar. Denn die Umstellung auf einheitliche Materialien oder der Ersatz von Kunststoff durch alternative Stoffe ist ohne die Einführung neuer Technologien oder die Anpassung vorhandener Verpackungslinien in aller Regel nicht möglich. In diesem Kontext können sich Maschinenbauunternehmen als unverzichtbare Partner mit entscheidender Fachkompetenz beweisen.

Maschinenbau: Vom Zulieferer zum strategischen Verbündeten

Maschinenbauunternehmen nehmen in diesem Kontext eine Rolle ein, die weit über die eines traditionellen Zulieferers hinausgeht. Vielmehr avancieren sie zu strategischen Partnern, die ihren Kunden nicht nur technologische Lösungen bieten, sondern auch entscheidend zur langfristigen Nachhaltigkeit und Effizienz ihrer Verpackungssysteme beitragen.

Um dieser Rolle gerecht zu werden, ist eine enge Zusammenarbeit mit den Kunden unerlässlich. Nur durch ein tiefes Verständnis der spezifischen Anforderungen der Markeninhaber können zukunftsfähige und individuell zugeschnittene Lösungen entwickelt werden.

Potenzial für langfristiges Wachstum

Diese neue Form der Kooperation überschreitet die Grenzen traditioneller Geschäftsmodelle und kann sich als bedeutender Wachstumstreiber erweisen. Für Maschinenbauunternehmen bietet sich nun die Gelegenheit, diese Möglichkeiten zu nutzen und den Wandel im Bereich Packaging aktiv mitzugestalten.

Durch Investitionen in Forschung und Entwicklung, die Intensivierung der Zusammenarbeit mit Kunden und die Anpassung an dynamische regulatorische Bedingungen können sie nicht nur zu Lösungen für drängende Umweltprobleme beitragen, sondern auch neue Märkte erschließen und ihr Wachstum nachhaltig fördern.

Richtig eingesetzte Regulierungen können somit eine herausragende Gelegenheit und wichtigen Wachstumsmotor für Unternehmen aus dem Bereich Verpackungsmaschinenbau darstellen.

Um Herausforderungen und Chancen für den Verpackungsmaschinenbau geht es auch auf der Packaging Machinery Conference am 11. und 12. Juni in München. Mehr Infos im Kasten unter diesen Zeilen.

Packaging Machinery Conference

Logo der Packaging Machinery Conference
(Bild: Hüthig Medien)

Der deutsche Verpackungsmaschinenbau ist Weltklasse und konnte im Jahr 2023 wieder zweistellig beim Export zulegen. Trotzdem steht die Branche unter Druck: Auf nationaler Ebene beschäftigen die Unternehmen steigende Energiepreise und ein sich ständig verschärfender Fach- und Arbeitskräftemangel, global führen Konflikte und Protektionismus zu Investitionszurückhaltungen.

Und dies in einer Phase, in der aller Fokus auf Transformation liegen müsste: Digitalisierung und Nachhaltigkeit führen zu Veränderungen mit teils disruptivem Charakter.

Mit welchen Strategien und Geschäftsmodellen kann der Verpackungsmaschinenbau seine Spitzenposition halten und welche Rahmenbedingungen sind hierfür auf nationaler sowie europäischer Ebene nötig?

Seien Sie mit dabei, wenn Spitzenkräfte der Industrie und Experten am 11. und 12. Juni in München auf der Packaging Machinery Conference diese und weitere Fragestellungen diskutieren: https://www.packaging-machinery-conference.de/

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