Aktuelles vom Deutschen Verpackungsinstitut

Erfahrungsaustausch entlang der Lieferkette

KI-generiertes Bild mit 4 Personen.

Insgesamt elf Unternehmen waren bei der Spotlight-Premiere, dem neuen Format für die Mitglieder des Netzwerks des Deutschen Verpackungsinstituts, dabei und diskutierten über die EUDR.

Mit „Spotlight“ starten wir ein neues, reguläres Format für die Mitglieder unseres Netzwerks. Am neuen „Round Table“ werden wir regelmäßig aktuelle Themen mit hoher Relevanz aufgreifen und das im Netzwerk reichlich vorhandene, praxisrelevante Wissen von Experten entlang der gesamten Wertschöpfungskette zusammenbringen. Gerade bei komplexen Themen entsteht so ein Pool an Wissen und Erfahrung, der mehr ist als die Summe seiner Teile.

Spotlight EUDR

Den Start des neuen Online-Round-Tables machte die Deforestation-free Products Regulation (EUDR). Das Treffen fand statt, bevor die EU-Kommission die erneute Verschiebung der Entwaldungsverordnung auf jetzt 30. Dezember 2026 verkündete. Aufgeschoben, nicht aufgehoben – so bleibt mehr Zeit, das neue Wissen umzusetzen und sich vorzubereiten.

Zuerst wurde das Feld abgesteckt. Die elf beteiligten Unternehmen formulierten ihre offenen Fragen und Unsicherheiten in Bezug auf die Umsetzung der EUDR. Durch die Vielfalt der Akteure vom Markenhersteller über den Händler bis zum Material- und Verpackungsproduzenten ergab sich eine gute Bandbreite.

Fragen

Beispielsweise: Wie verhält es sich mit Importen von außerhalb der EU? Wie wird „100 % recycelt“ definiert? Müssen die Prüfnummern der Sorgfaltserklärung zusammen mit der Referenznummer an gewerbliche Kunden weitergegeben werden? Ab wann kann die Einhaltung der EUDR rechtsverbindlich bestätigt werden und bis wann kann man mit dem neuen EU-Benchmarking rechnen? Bezieht sich die Gewichtsangabe des Anhangs 2 der EUDR auf den relevanten Rohstoff oder auf das gesamte Produkt?

Erfahrungen

Neben dem Faktenwissen geht es bei Spotlight aber auch um Erfahrungen aus der Praxis und um die Suche nach besten Wegen. Die Unternehmen informierten sich gegenseitig, wo sie aktuell stehen, ob beispielsweise eine Betroffenheitsanalyse erfolgt ist, wer entlang der Lieferkette vertragliche Regelungen zur Einhaltung der EUDR trifft, wie man Zulieferer entlasten kann, ob es geeignete Software gibt oder welche Verpackungen mit Blick auf leere Pappbecher, Papiertüten, Displays oder Geschenkpapier gegebenenfalls auch eigenständige Produkte im Sinne der EUDR sein könnten.

Erkenntnisse

Es gab viele nützliche und wertvolle Erkenntnisse vom Grundsätzlichen bis zum scheinbaren Detail. Neben Antworten auf die bereits genannten Fragen wurde beispielsweise klar, dass auch FMCG-Unternehmen in den Scope geraten können, wenn sie bereits verpackte Ware noch einmal intern umpacken. Oder dass nicht das Gesamtgewicht der Verpackung zählt, sondern ausschließlich der Gewichtsanteil des Frischfaseranteils im Due Diligence Statement angegeben werden muss. Aber auch, dass viele Unternehmen denken, sie seien betroffen, obwohl sie es nicht sind.

Am Ende äußerste die Gruppe den Wunsch, auch weiterhin zum Thema EUDR in Kontakt zu bleiben. Aus dem Netzwerk für das Netzwerk – mehr als 280 Mitgliedsunternehmen machen das DVI zu einem starken Team!