Drei Männer im Supermarkt. (v.l.n.r.): Julian Ploch, Geschäftsführer der Kaffeerösterei Hoppenworth & Ploch; Maximilian Bannasch, Mitgründer und CEO von Circolution; Bernd Büsing, Leitung Verpackungen bei Nestlé Deutschland

(v.l.n.r.): Julian Ploch, Geschäftsführer der Kaffeerösterei Hoppenworth & Ploch; Maximilian Bannasch, Mitgründer und CEO von Circolution; Bernd Büsing, Leitung Verpackungen bei Nestlé Deutschland. (Bild: Nestlé)

Laut Maximilian Bannasch, Mitbegründer und CEO von Circolution, setzt dieses Mehrwegsystem auf „Standardisierung und ist offen für alle Lebensmittelproduzenten – ob groß oder klein, ökologisch oder konventionell, Marke oder Eigenmarke“. Gegen eine Packaging-as-a-Service-Gebühr können Lebensmittelhersteller die Mehrwegbehälter mieten. Reinigung, Inspektion, Transport sowie die Bereitstellung der Daten für die Bemessung der ökologischen Auswirkung sind Teil der Service-Leistungen von Circolution.

Was wird in den Mehrweg-Edelstahlbehältern verkauft?

Circolution arbeitet materialunabhängig, die erste Mehrwegverpackung ihres Systems ist aus Edelstahl. Unter dem Namen „Anita in Steel“ wird Lebensmittelherstellern eine Verpackung angeboten, die sich aufgrund gasdichter Versiegelung besonders für Lebensmittel mit langer Haltbarkeit eignet. Die Differenzierung erfolgt über großflächige Etiketten. Aktuell werden in „Anita in Steel“ das Kakaopulver der Marke „Nesquik“ und die Kaffeemarke „Bean“ von „Hoppenworth & Ploch“ angeboten. Im dritten Quartal 2023 sind für die Rhein-Main-Region weitere Kaffee- und Kakaoprodukte in dieser Verpackungsform geplant.

Wie funktioniert das Mehrwegsystem von Circolution in der Praxis?

Für den Handel und die Konsumentinnen und Konsumenten funktioniert das Circolution-System ähnlich wie das auf herkömmlichen Pfandflaschen basierende System. Wer ein Kaffee- oder Kakao-Produkt in der Circolution-Mehrwegverpackung kauft, zahlt an der Kasse dafür Pfand. Ist das Produkt aufgebraucht, kann der leere Behälter samt Deckel an allen regulären Leergutautomaten im teilnehmenden Supermarkt abgegeben werden. Lediglich eine Alufolie muss im gelben Sack entsorgt werden.

Wie schlägt sich das Mehrwegsystem von Circolution ökologisch?

Nach der Rückgabe werden die Circolution-Behälter automatisiert gereinigt, kontrolliert und für den nächsten Lebenszyklus ausgeliefert. Die digitale Erfassung an Kreislaufstationen optimiert neben dem logistischen Prozess auch die ökologische Effizienz. Circolution zufolge weisen die Mehrwegbehälter aus Edelstahl eine bessere Ökobilanz auf als Behälter aus Glas oder Kunststoff. Laut dem Unternehmen entspricht die ökologische Belastung nach etwa fünf Lebenszyklen derjenigen einer Einwegglasverpackung. Insgesamt sind die Behälter laut Circolution für 80 Lebenszyklen ausgelegt.

Wer sind die Partner von Circolution?

Circolution hat eine Reihe internationaler Partner. Neben Nestlé, die die Edelstahlbehälter mit dem Start-up zusammen entwickelt haben, und Hoppenworth & Ploch arbeitet Circolution mit sechs weiteren Unternehmen zusammen. Die Versiegelungsfolien werden vom schweizerisch-australischen Verpackungskonzern Amcor zur Verfügung gestellt, Tomra aus Norwegen unterstützt bei der Entwicklung der wiederverwendbaren Behälter für Leergutrückgabeautomaten. Die kalifornische Avery Dennison Corporation liefert das Etikettierungsmaterial, Hobart aus Ohio unterstützt beim Spülen und bei Waschvorgängen. Der bayerische Industrieanlagenanbieter Ifco stellt die faltbaren Transportbehälter für „Anita in Steel“ im Einzelhandel zur Verfügung, Optima aus Schwäbisch Hall gestaltet die Mehrwegbehälter so, dass sie automatisiert dosiert, abgefüllt, verschlossen und verpackt werden können.

Welche Kooperationen plant Circolution zukünftig?

Circolutions Plan sieht vor, weitere Produkte aus der Gesamtkategorie Kaffee, Kakao & Co. in der Rhein-Main-Region im dritten Quartal 2023 in die Supermärkte zu bringen. Da sich Produkte in den Subkategorien Kakaogetränke und Bohnenkaffee bereits im Portfolio befinden, sucht das Start-up nun nach Herstellern von gemahlenem oder löslichem Kaffee, Mischgetränken, Kaffeeersatz, italienischem Espresso, türkischem Kaffee sowie rohem Kakao. Im Falle einer erfolgreich abgeschlossenen regionalen Pilotierungsphase wird das System im gesamten Bundesgebiet ausgerollt.

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